Zwetschgenzeit!
Für die Einen sind es Zwetschgen, für die Anderen sind es Pflaumen. Doch wo genau liegt der Unterschied?
Die Vermutung liegt nahe, dass die Definition regional bedingt sei. Doch so einfach ist es dann auch wieder nicht. Auch wenn eine Abgrenzung nur schwer möglich ist. Die Zwetschge ist nur eine Unterart der Pflaume. Doch beide haben ihre Besonderheiten.
Übrigens, auch von der Zwetschge gibt es wieder viele Unterarten. Hauptsache, die Früchte sind reif und schmecken.
Der kleine Unterschied
Da Zwetschgen lediglich eine Unterart der Pflaumen sind, ist der Unterschied der beiden Früchte gar nicht so weit auseinander. Dennoch unterscheiden sich Pflaumen und Zwetschgen sowohl äußerlich als auch im Geschmack.
Wohingehen die klassische Zwetschge eher eine längliche Form aufweist, sind die Pflaumen etwas runder, dennoch aber in der Regel oval. Geschmacklich sieht man beiden Sorten den Unterschied ein wenig an. Denn die Pflaume hat ein weiches, sehr süßes und saftiges Fruchtfleich, welches sich oft nur schwer vom Kern lösen lässt. Die gelbe Zwetschge ist zwar etwas säuerlicher, aber enthält in ihrem Fruchtfleisch weniger Wasser. Dadurch es es fester und lässt sich besser vom Kern lösen.
Pflaumen weisen deutlich mehr Farbvarianten auf als die Zwetschge. Letztere hat eine dunkle, bläulich-lila gefärbte Haut. Pflaumen können gelb, rot, blau, lila, grün oder sogar schwarz sein.


Health Facts
Zwetschgen sind in erster Linie reich an Ballaststoffen. Dadurch unterstüzen sie die Verdauung. Doch Obacht – zuviel dieser kleinen Früchte können eine abführende Wirkung haben.
Durch eine ganze Reihe an B-Vitaminen versorgt die Zwetschge unser Nervensystem und unterstützt den Stoffwechsel. Durch das enthaltene A-Vitamin sind die Früchte gut für unsere Augen und Haut. Das Immunsystem und die Knochen werden durch Vitamin C gestärkt.
Die blauviolette Zwetschge enthält obendrein viele pflanzliche Farbstoffe. Es heißt, sie schützen unseren Körper vor freien Radikalen.
Woran erkenne ich Qualität
Bereits im Juli gibt es mit viel Glück die ersten Pflaumen- bzw. Zwetschgensorten. Da ihre Zeit jedoch im Spätsommer ist, gibt es die Früchte oftmals auch bis in den Herbst hinen.
Zwetschgen reifen übrigens nicht nach. Daher solltest Du bereits beim Kauf auf ausgereifte, feste Früchte achten, die keine grünen Stellen mehr haben. Die Haut sollte allerdings nicht zu stark nachgeben. Idealerweise haben die Früchte werden Druckstellen noch Flecken.
Die Früchte kommen üblicherweise mit so einem weißlichen Belag daher. Dieser wird auch Duftfilm genannt. Er bildet sich auf den Früchten noch während ihrer Reife am Baum durch Kondenswasser. Das soll einerseits vor dem Austrocknen schützen, schützt aber die Früchte auch vor Keimen. Zudem ist er ein gutes Indiz für Frische. Sobald die Früchte länger gelagert werden, reduziert sich der Duftfilm.
Es empfielt sich die Früchte vor dem Verzehr bzw. dem Verarbeiten immer zu waschen, da der Duftfilm auch Verunreinigungen aus der Luft enthalten könnte.

Lagerung
Grundsätzlich sind die Früchte nur begrenzt zur Lagerung geeignet. Im Kühlschrank halten sie maximal eine Woche. Dazu die Früchte ungewaschen in ein feuchtes Tuch einwickeln.
Eine bessere Alternative ist das Einfrieren. Empfehlenswert dafür ist es, die Früchte bereits gewaschen und entsteint im Gefrierfach aufzubewahren. So erspart man sich nach dem Auftauen das mühsame Entkernen. Die Früchte können so bis zu einem Jahr eingefroren sein.
Kleiner Tipp: wenn die Früchte zunächst auf einem Tablett eingefroren und erst anschließend in Gefrierbeutel verpackt werden, verhindert dies ein Zusammenfrieren der Früchte. So können sie später auch portionsweise wieder entnommen werden.
Verarbeitung
Die Früchte sind zu waschen und zu entsteinen. Selbst im gegarten Zustand halten die Früchte ihren Geschmack richtig gut. Der Klassiker ist sicherlich der Zwetschgendatschi, wo jeder sein eigenes Lieblingsrezept entwickelt hat. Aber auch Kompott schmeckt lecker und kann mit Gewürzen besonders verfeinert werden. Dazu gibt’s dann ein leckeres Tonkabohnen-Eis und die Kombination ist perfekt!
Viele kennen das Pflaumenmus. Dies kann auch aus Zwetschgen zubereitet werden, doch es ist meiner Meinung nach recht aufwendig. Daher tut es eine gute Marmelade aus den Früchten auch. Im Lauf der letzten Jahre sind Chutneys immer beliebter geworden. Auch hierfür können die Zwetschgen oder Pflaumen verwendet werden.
Die bewährtesten Gewürze zur Kombination mit den Zwetschgen sind Vanille, Zimt, Nelken, aber auch Muskat…
Meine Rezeptvorschläge enthalten auch das ein oder andere der genannten Gewürze. Insofern – viel Spaß beim Ausprobieren!

