* Leichter als gedacht *

Dein Sauerkraut

Autor: Emilia

Kategorie: Fermentieren

Datum: Oktober 2021

Wusstet Ihr, dass das Sauerkraut seinen typischen Geschmack durch Fermentation erlangt? Mir war das lange unbekannt, denn ich hatte mich nie gefragt, warum das Sauerkraut so schmeckt wie es schmeckt. Dann war eher die interessante Frage, ob und wie man das selbst machen kann. Ja, kann man. Sehr gut sogar. So bekommt Ihr Euren eigenen, unverwechselbaren Geschmack, den es nirgends zu kaufen gibt.

Ist die Fermentation einmal in Gange, kann man bei richtiger Lagerung einen ganzen Winter davon zehren. Fragt doch mal Eure Großeltern. Die kennen das sicher noch. Heutzutage nehmen wir uns kaum noch Zeit für diese traditionelle Art zum Konservieren von Lebensmitteln. Obwohl es gar nicht schwer ist. Ihr braucht lediglich ein wenig Planung, damit das Sauerkraut fertig ist, wenn Ihr es essen wollt.

Euer fertiges Sauerkraut roh als salat zu essen, ist wohl die geündeste Variante Eurem Immunsystem einen Schub zu geben. Doch Ihr könnt es auch anbraten oder köcheln, wenn Ihr es lieber etwas milder und weicher mögt.

Was macht Dein Sauerkraut so besonders?

Bei der Fermentation sind unzählige Mikroorganismen am Werk, die Dein Sauerkraut zu einem besonderen Aroma führen. Diese sitzen bereits auf dem Weißkohl. Daher ist es aus meiner Sicht empfehlenswert, hier Bioware zu nehmen. Dann ist gewährleistet, dass das unbehandelte Kraut die notwendigen Milchsäurebakterien mit sich bringt.

Sauerkraut ist eine Wohltat für Euer Immunsystem. Auch Eurer Darm wird es Euch danken, denn durch die Milchsäurebakterien wirkt Sauerkraut probiotisch. Zudem ist Sauerkraut sehr kalorienarm. Im rohen Zustand enthält es viel Vitamin C, das wiederum für die Stärkung des Bindegewebes sorgt, die Gefäße schützt und die Calcium- und Eisenaufnahme unterstützt.

Ihr braucht keine spezielle Ausrüstung, um Euer Sauerkraut anzusetzen. Wichtig ist nur, dass Ihr durch das Hobeln und das anschließende Stampfen Zellsaft herausdrückt. Dieser ist, zusammen mit dem Salz, wichtig, damit kein Sauerstoff an das Kraut kommt und somit ein Fäulnisprozess starten könnte. Und das wollen wir ja nicht! Deswegen wird das Kraut nach dem Abfüllen mit dem eigenen Saft bedeckt und beschwert. Da bei der Fermentation Gase entstehen, solltet Ihr den Deckel nicht zu fest auf dem Glas veschließen und hin und wieder mal öffenen, damit die Gase entweichen können. Falls Ihr ein Einmachglas mit Gummidichtung verwendet, erübrigt sich das Problem. Denn hier kann die Luft ganz einfach entweichen, jedoch kein Sauerstoff von außen eindringen.

Überlegt Euch, ob Ihr Euer Kraut verfeinern wollt. Hier könnt Ihr Gewürze wie Nelken, Wacholderbeeren oder Lorbeerblätter zur Fermentation hinzugeben. Wollt Ihr Weinsauerkraut haben, so gebt einfach einen Schuss Weißwein dazu. Ausprobieren heißt hierbei die Devise! Und keine Angst – im Zweifel kocht Ihr das Sauerkraut und verfeinert es dann, selbst wenn die Gewürze vorher schon nicht den Geschmack erzielt haben, den Ihr Euch vorstellt.

Natürlich könnt Ihr frisches Sauerkraut auch auf dem Wochenmarkt kaufen. Mittlerweile bieten auch (Bio-) Supermärkte frisches Sauerkraut an, doch meist in Plastikverpackungen vakuumiert. In den seltensten Fällen findet Ihr einen Markt, der Euch das Kraut aus einem Fass abgibt.

Kurz & gut

Basis: Weisskraut
Das Weiskraut wird fein gehobelt. Wer möchte, gibt etwas geriebene Karotte dazu.
Zugabe von Salz
Unbehandeltes Salz (ohne Jod) zugeben. Als Richtwert gelten 1-1,5% Salz auf 1 kg Gemüse.
Kraut stampfen
Der pflanzeneigene Saft muss aus dem Kraut gepresst werden (mittels Krautstampfer oder Euren Händen).
In Gläser füllen
Das Kraut wird mit dem Krautsaft in Gläser gefüllt und zusätzlich beschwert, damit das Kraut ständig im Saft steht. Ansonsten könnte ein Fäulnisprozess beginnen.
Fermentieren
Das verschlossene Glas wird nun für mehrere Woche idealerweise kühl und dunkel gelagert. Sobald der gewünschte Säuregrad erreicht ist, könnt Ihr Euch nach und nach von dem Kraut bedienen.
Zum ausführlichen Rezept