Eine kurze Auszeit in Italien, jedoch Anfahrt über die Schweizer Alpen
Die spontanen Ideen sind oft die Besten – so heißt es. Und das bestätigte auch das Ziel, welches kurzerhand ins Auge gefasst wurde: der Comer See. Allein die Fahrt war schon ein kleines Highlight. Start war mein geliebtes Oberbayern und da führt der direkte Weg einzig und allein über die Schweiz. Da kam mir gleich die berühmte Schweizer Schokolade in den Sinn. Denn auch die Schweizer sind in vielerlei Hinsicht Feinschmecker. Die Fahrt über die Schweizer Alpen zog sich zwar etwas hin, aber wurde immer wieder durch tolle Ausblicke neben der Strecke belohnt. Allein die vielen Viadukte – oftmals auch nur klein und etwas versteckt – sind absolut sehenswert!
Da auch St. Moritz auf der Strecke lag, musste das Örtchen kurz erkundet werden! Viele erzählen immer davon und nun konnte ich es mir endlich auch einmal mit eigenen Augen anschauen. Was soll ich sagen? Ende Mai ist’s dort sehr verschlafen. Es war quasi Zwischensaison, wo Viele bereits in den Ferien waren, bevor ihnen die Sommersaison wieder alles abverlangte, und dadurch viel geschlossen. Aber das störte auch nicht, denn das Ziel lag ja in Italien. Also – weiter gehts.
La Dolce Vita – Willkommen am Comer See
Der Weg führte an den nördlichen Comer See, genauer gesagt nach Vercana in der Gegend der sog. “Alto Lario”. Es ist ein vermeintlich kleines Örtchen, das jedoch viel zu bieten hat. Idyllisch gelegen ist die Gemeinde am Westufer oberhalb vom bekannten Fischerdörfchen Domaso, was tolle Ausblicke und schöne Sonnenuntergänge versprach. Von der “Dorfkirche” aus hast Du einen bemerkenswerten Rundblick ins Veltlin-Tal. Das ist der Wahnsinn! Jeder sollte sich hier etwas Zeit nehmen und den Ausblick genießen.
Von Vercana aus kann man viele Wanderungen unternehmen. Aufgrund der ungewohnten Wärme zog ich es dann doch vor die Tage am Comer See ein wenig ruhiger zu verbringen. So beschränkte ich mich darauf den ein oder anderen Ort kennenzulernen.
Menaggio
Das in meinen Augen schönste Örtchen, was ich dort entdeckt habe. Es ist aber auch sehr schön für Jedermann hergerichtet. Obwohl es bereits sehr warm war musste der Ort ein wenig erkundet werden. Allzu viel zu sehen gibt es nicht, aber um ein wenig Gefühl für Menaggio zu entwickeln ist es absolut empfehlenswert eine kleine Runde zu Fuß zu gehen, auch wenn es teilweise ganz gut bergauf geht. Zum Ende der Runde darf sich ein Eis auf dem Marktplatz gegönnt werden. Restaurants gibt es dort einige zu Auswahl, wo der Abend schön ausklingen kann. Zum Schluss noch ein kleiner Abschlussdrink in der Vinothek und schon geht’s zurück ins Hotel.
Abstecher an den Luganer See: Porlezzo
Der überwiegende Teil des Luganer Sees liegt in der Schweiz. Eine italienische Gemeinde am Ufer des Sees gibt es allerdings doch: Porlezza. Der Ort wirkt touristisch noch etwas verschlafen. Also machte ich mich auf ein wenig vom Ort zu sehen. Einen Wasserfall sollte es dort geben, unweit vom Ortszentrum. Bei 25°C im Schatten (es waren gefühlt über 35°C) mache ich mich auf die Suche… Leider habe ich eine Abzweigung verpasst und so war rund eine Stunde Fußmarsch – inklusive ansteigenden Berg – umsonst. Also wieder runter und erneut den Wasserfall suchen. Ein Einheimsicher war so freundlich mir zu erklären wo es langging, weil Google die falschen Daten hat. Ach ne, dieses Phänomen kannte er also schon. Letztlich war der Wasserfall gefungen und ich konnte einen seltenen Bläuling bestaunen – eine Schmetterlingsart.
Zum Abschluss gab es noch lecker hausgemachte Pasta bei einem Italiener auf dem Weg. Aber das Highlight war der Nachtisch: Limoncello-Panna-Cotta. Das war so fein abgeschmeckt, dass ich derzeit noch die optimale Rezeptur herausfinde.
Eine schier unerschöpfliche Gegend
Nun konnte ich die Gegend um Vercana mal fünf Tage lang kennenlernen. Der See hat aber deutlich mehr zu bieten. Den südlichen Teil des Sees habe ich komplett links liegen lassen, weil dafür die Zeit einfach zu kurz war. Es gibt noch so viele schöne historische Orte dort zu entdecken, dass es nur ein Anfang war in der Lombardei! Bis bald, Comer See!