Schon oft habe ich von der wunderschönen Amalfitana – also die Amalfi-Küste – gehört. Nun war es endlich soweit mir davon selbst ein Bild zu machen. Dieser Küstenabschnitt erstreckt sich über gut 40 km im Westen der Sorrentischen Halbinsel und ist etwa 60 km von Neapel entfernt.
Schon allein die Anreise mit dem Auto war beeindruckend. Mit dem Auto erfolgte die Anreise von Rom aus kommend über Neapel. In dieser Region leben etwa 4,4 Mio. Menschen auf gefühlt engstem Raum. Das entspricht etwa 7,5% aller Einwohner Italiens. Entsprechend dicht besiedelt ist der Golf von Neapel, zu dem auch die Halbinsel Sorrento gehört. Es ist ein stetig buntes und quirliges Treiben zu vernehmen, selbst in den kleinsten Orten dort.
Die Küstenstraße entlang der Amalfi-Küste erstreckt sich oberhalb des Meeres. Als herausragende Orte sind Positano, Amalfi, Maiori und Ravello zu nennen. Natürlich gibt es noch viele mehr. Alle bestechen durch ihre besondere Hausbauweise am Felsen. Überall entlang der Amalfitana sind die für diese Region so typischen Zitronenterassen zu bestaunen, oftmals erkennbar durch grüne Netze, die die Zitronen vor starken Wettereinflüssen schützen sollen.
Übrigens: seit 1997 ist die Amalfi-Küste ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Land der Zitronen
Egal, wo ich hingeschaut habe, die Zitronen beherrschen das Bild am Golf von Neapel. Kein Wunder, dass diese Zitrusfrüchte auch gern als “Das gelbe Gold Kampaniens” bezeichnet werden. In unterschiedlichen Größen konnte ich die Zitronen bestaunen. Kein Wunder, dass daraus die wunderbarsten Erfrischungen generiert wurden. Besonders originell gefiel mir der Limonengranita in einer großen Zitrone serviert, aus der ich das erfrischende Granita löffeln konnte.
Die Zitronen der Amalfi-Küste sind europaweit mit dem Sigel “Limone Costa d’Amalfi IGP” geschützt. Auffallend hell kommen die Zitronen daher und die Schale ist etwa mitteldick. Diese Zitronensorte besticht vor allem durch einen intensiven Duft mit wunderbar intensiven Aroma, was den vielen ätherischen Ölen zu verdanken ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Amalfi-Zitronen mitunter den höchsten Gehalt an Vitamin C aufweisen.
Dank der besonderen Eigenschaften der Zitronenbäume ist eine ganzjährige Ernte möglich. Die wohl hochwertigste Ernte erfolgt allerdings zwischen März und Juli. Ein Zitronenbaum an der Amalfi-Küste kann bis zu 80 Jahre werden. Dabei liefert er jährlich zwischen 200 und 600 Früchte.
Sehnsuchtsort: Capri
Vielbesungen und in aller Munde – die Insel Capri. Bereits die alten Römer wussten diese Capri als Trauminsel zu schätzen. Die nur 10,4 km² große Insel beherbergt zwei kleine Gemeinden: Capri und Anacapri. Da die Insel gefühlt nur einen Katzensprung von der Amalfi-Küste entfernt ist, war Capri einen Tagesausflug wert.
Die Ausflugsboote legen üblicherweise in Marina Grande, Capri Stadt, an. Erst dann wird so richtig klar, wie wichtig der Tourismus für diese kleine Insel ist. Die berühmte Blaue Grotte kann von dort aus mit einem kleinen Fischerboot besucht werden, alternativ besteht auch die Möglichkeit zu Fuß zum Eingang der Grotte zu gelangen. Problematisch sind mögliche lange Wartezeiten (je nach Saison), denn in der Hauptsaison besuchen gut 20.000 Tagestouristen die Insel. Und da nur kleine Ruderboote mit maximal vier Personen besetzt in die Grotte fahren können, sind Wartezeiten von zwei bis drei Stunden keine Seltenheit.
Dahingehend ist eine Inselrundfahrt mit einem kleinen Bus (ca. 25 Personen) eine schöne Alternative, zumal er an den Hotspots für kurze Zeit hält. Wem das zu turbulent ist, schlendert gemütlich zum Piazza Umberto I – das Zentrum von Capri. Zu Fuß ist es in gut 30 Minuten zu erreichen. Einfacher geht es mit der Standseilbahn – der Funicolare di Capri. Einmalig mit ständigen Blick auf das türkisblaue Meer geht es 139 Meter nach oben. Die Strecke wurde 1907 eröffnet und verkehrt auf einer Länge von 670 Metern. Eine Fahrt dauert etwa 15 Minuten.
Bis bald, Kampanien!
Das Gebiet um den Golf von Neapel bietet so viele besondere Highlights, die in einer Woche gar nicht alle angschaut werden können. Dazu zählt auch der Nationalpark des Vesuv, dem einzig noch aktiven Vulkan auf dem europäischen Festland. Aber auch die Ausgrabungen von Pompeji sind absolut sehenswert, ganz zu schweigen von der Großstadt Neapel. Und selbst damit gibt es nur einen kleinen Einblick in Süditaliens Kampanien. Also – bis bald!