Man mag es kaum glauben, doch früher waren Maronen das Brot des armen Mannes. Heute sind diese Edelkastanien geröstet ein beliebter Snack auf Märkten, insbesondere Christkindlmärkten. Maroni sind seit einigen Jahren (wieder) im Trend. Auch ich habe sie erst vor einigen Jahren in Südtirol kennengelernt. Seitdem muss in jedem Winter mehrmals eine feine Maronisuppe gekocht werden.
Die Pflanze der Esskastanie ist eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt. Bis zu 35 Meter können sie groß werden und uns ihre leckeren Früchte überlassen. Gepflückt wird übrigens nur eine Sorte – die sog. Dauermaronen. Bei allen anderen Sorten platzen die stacheligen Hüllen auf und lassen die Früchte zu Boden fallen. Hier werden sie dann aufgesammelt. Sie sollten dann zügig verarbeitet werden, da sie grundsätzlich nicht lange haltbar sind und anfangen können zu keimen.
Maroni sind Nüsse
Ihren Ursprung hat die Edelkastanie in der Region um das Schwarze Meer. Erst kamen die alten Griechen auf den Geschmack, bis die Römer diese Nutzpflanze nach Mitteleuropa bis Großbritannien brachten. Heutzutage ist tatsächlich China der größte “Produzent” an Maroni, gefolgt von Spanien und Bolivien. Zumindest steht es so bei Wikipedia…
Schon in der Antike wurden die Bäume der Edelkastanie angebaut und die nussigen Früchte geschätzt. Etwa ab dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein waren die Früchte in vielen Bergregionen Südeuropas das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. In Deutschland können wir die Edelkastanien am Bodensee, in den badischen Weinanbaugebieten oder der Pfalz entdecken. Schließlich mag es die Pflanze warm.
Wir können uns heute im Supermarkt entscheiden, ob wir lieber frische Früchte oder gleich die vorgegarten Maroni kaufen möchten. Geschmacklich gibt es hier kaum einen Unterschied. Im Sinne der Nachhaltigkeit sind die frischen Früchte ohne große Umverpackung sicher die bessere Wahl. Allerdings verderben sie schneller, weswegen eine zügige Verarbeitung sinnvoll ist.
Vielseitig in der Zubereitung
Das feine Aroma der Maroni lässt einen vielseitigen Einsatz zu. Ganz klassisch kennen wir die gerösteten Maroni von winterlichen Märkten. Das ist auch daheim nachzustellen. Einfach die Maroni ca. 15-20 min bei 170°C Ober-/Unterhitze in den Backofen geben und garen lassen. Vorher unbedingt die Schale kreuzweise einritzen, damit die Luft entweichen kann (sonst platzen die Maroni). Beim Rösten wird nun die vorhandene Stärke in Zucker umgewandelt. So erhalten die Maroni ihr typisches feines, süßes Aroma. Kleiner Tipp: mit einer Wasserschale im Backofen verhinderst Du, dass die Maroni trocken werden.
Sobald die Einkerbungen aufgesprungen sind und sich die Schale dunkler gefärbt hat, sind die kleinen Maroni fertig. Am bestern schälst Du sie noch im warmen Zustand, da ist’s am einfachsten. Entweder sofort vernaschen oder nun weiter verarbeiten. Ganz lecker wird eine Maronisuppe. Alternativ können Maroni auch als Beilage zu Wildgerichten oder Topping im Salat verwendet werden.